Bestimmung der Nachhallzeit
Für Büroräume wird gemäß VDI – Richtlinie 2569 eine Nachhallzeit von 0,45 – 0,55 Sekunden empfohlen. Für die mittlere Nachhallzeit RTm ist in der Bauakustik der maßgebende Bereich von 100 bis 3.150 Hz und Grundlage für evtl. erforderliche Schallschutzmaßnahmen zur Reduzierung der Nachhallzeit.
Die Auswertung und Darstellung der Messergebnisse erfolgt mit der Berechnungssoftware Nor850 mit der aktuellen Version. Für die raumakustische Gestaltung von Arbeits- und Büroräumen, öffentlichen Räumen wie Gast,- und Veranstaltungsräume, Aufenthaltsräume oder Schulung,- und Seminarräume, ist die Nachhallzeitermittlung notwendig.
Als Lärmquelle wird ein Bauakustik – Lautsprecher (Bild 1) verwendet und so positioniert, dass ein möglichst diffuses Schallfeld im Raum erzeugt wird.
In praktischen Messsituationen wird ein Schallfeld jedoch niemals perfekt diffus sein. Aus diesem Grund verlangen die Normen die Mittelung mehrerer Messpositionen pro Raum, in Abhängigkeit der Raumgröße.
Die Nachhallzeit wird mit Hilfe eines Bauakustik – Lautsprechers als Lärmquelle vom Typ DO12-6 Dodekaeder und dem Leistungsverstärker Typ DO12 Amplifier gemessen. Mit dem Generator Typ Miniator MR-PRO wird ein weißes Rauschen bis ca. 100 dB(A) innerhalb des Raumes erzeugt. Nach entsprechender Zeit wird die Lärmquelle über den Minirator MR-PRO wieder abgeschaltet. Zuvor wird der Raumpegel ohne Lärmquelle (Störgeräusch) gemessen und als Bezugsmessebene gespeichert.
Die Nachhallzeitmessung RT60 ist diejenige Zeit, in der der Schalldruckpegel in einem Raum um 60 dB abfällt, spezifiziert nach der Standard ISO 3282. Die Messung eines 20 dB Regelabfalls wird mit 3 multipliziert.
Der Mindestabstand zwischen den Mikrofonpositionen und der Schallquelle (Lautsprecher) von mind. 1,0 m ist einzuhalten, auch zu den Raumbegrenzungen mit 0,5 m. Die Messung der mittleren Schalldruckpegel erfolgt mit einem Einzelmikrofon durch punktweise Abtastung an festen Mikrofonpositionen, Abstand 0,7 m zwischen den Positionen.